Business Knigge – China
Wer bei chinesischen Geschäftspartnern zu Gast ist, sollte die chinesischen Gebräuche und Sitten kennen. Es sind keine intensiven Kenntnisse notwendig. Allerdings können Sie durchaus Pluspunkte sammeln, wenn Sie Ihrem Gastgeber zeigen, dass Sie sich mit den Sitten und Gebräuchen seines Landes beschäftigt haben.
Zur Begrüßung verneigt sich der Chinese und übergibt Ihnen mit beiden Händen seine Visitenkarte. Die Höflichkeit gebietet, die Visitenkarte ebenfalls mit beiden Händen entgegen zu nehmen, sie zu lesen und die Karte in der Hand zu behalten oder vor sich auf den Tisch zu legen. Stecken Sie sie auf keinen Fall sofort weg, das wird als respektlos angesehen. Es ist in China auch durchaus üblich einem Europäer die Hand zu reichen und die Verbeugung nur anzudeuten. Achten Sie darauf keinen festen Händedruck zu verwenden und langen Blickkontakt zu halten, dies gilt als Unhöflichkeit. Mit einem höflichen „Ni Hao“ (Guten Tag) können Sie vielleicht ein paar Sympathiepunkte gewinnen.
Ein schnelles Geschäft können Sie bei Verhandlungen mit Chinesen nicht abschließen. Die Chinesen vermeiden Gefühlsregungen und lassen sich nicht gerne in die Karten blicken. Seien Sie auch dazu bereit, erst eine langfristige Beziehung aufzubauen. Eine Tugend in China ist Bescheidenheit, treten Sie daher nicht zu selbstbewusst auf. Ein fester Blickkontakt ist beim Gespräch zu vermeiden, da er eher aufdringlich wahrgenommen wird. Beim Small Talk sollten Sie keine kritischen Themen, wie Politik oder Menschenrechte in China, ansprechen. Reden Sie über die üblichen Klassiker, wie Reisen, Sport oder Wetter.
Bei einer Einladung zum Essen gehört das Gastgeschenk zum guten Ton. Allerdings sollten Sie Schnittblumen vermeiden, da sie in China üblicherweise bei Todesfällen verschenkt werden. Chinesen lieben kitschige Geschenke und achten nicht so sehr auf die Funktionalität. Wichtig ist, dass das Geschenk verpackt ist, da es erst geöffnet wird, nachdem der Gast gegangen ist. Als Verpackung eignen sich die Farben Rot, Pink und Gelb, sie signalisieren Fröhlichkeit, für Trauer stehen die Farben schwarz und blau.
Schmatzen, Schlürfen, Rauchen und Reden mit vollem Mund sind in China durchaus übliche Tischsitten. Vermeiden Sie aber das Nase schnäuzen, das gehört nicht zum guten Ton. Zu beachten ist noch, dass die Stäbchen zum Ablegen auf keinen Fall in den Reis gesteckt werden, dies wird nur bei Beerdigungen praktiziert. Als Zeichen des Wohlstandes gilt es, wenn Reste übrig bleiben. Lassen Sie daher einen Höflichtkeitsrest auf Ihrem Teller, wenn Sie satt sind. Traditionell wird zum Abschluss Obst gereicht. Danach wird sofort aufgebrochen, dies gilt auch, wenn Sie bei einem Chinesen zu Hause eingeladen sind.
Zum Geschäftsessen gehören natürlich auch Getränke. Zum Essen wird meistens Grüner Tee getrunken und zu späterer Stunde oft Schnäpse gereicht. Eine direkte Ablehnung der alkoholischen Getränke ist unhöflich, es ist klüger mit einer höfliche Ausrede, wie zum Beispiel Medikamenteneinnahme, zu verneinen. Beim geselligen Anstoßen sollten Sie zwei Vokabeln beherrschen: „Peng“ sagt man, wenn man Anstoßen möchte und „Gan Bei“ bedeutet auf einen Zug das Glas leeren.